Sonntag, 17. Dezember 2017

Eigentlich Lustig !

 
Hintergrundinfos (Nachtrag): Unmittelbar, nachdem Ravensburg (zudem seit der 73. Minute nach einer gelbroten Karte gegen Spielberg in Überzahl), in der 76. Minute seine Führung in diesem für Ravensburg bis dahin guten und dominierten Auswärtsspiel auf 4-2 ausgebaut und damit den Sieg so gut wie sicher in der sprichwörtlichen Tasche hatte, brach der Schiedsrichter Jakob Paßlick zur Überraschung von im Grunde allen Anwesenden beider Mannschaften das Spiel plötzlich ab. Als Grund wurde angegeben, dass der Linienrichter Najib Nasser von den Zuschauern aus dem Gästeblock mit Haselnüssen beworfen und dabei zumindest ein mal an der Schläfe getroffen worden sei. (In dem Video ist zu erkennen, wie der Linienrichter die "Beweismittel" aufhebt und dem Schiedsrichter übergibt oder zeigt.) Die Haselnüsse stammten wahrscheinlich von den unweit des Gästeblocks wachsenden Haselsträuchern. Desweiteren sei der Linienrichter aus dem Gästeblock heraus wiederholt beschimpft worden, unter anderem auch auf rassistische Weise. Ein Anlass für die vom Linienrichter geschilderten Anfeindungen war weder aus dem Spielverlauf, noch aus den Leistungen des Schiedsrichters oder seiner Assistenten zu erkennen, auch sonst bot sich kein erkennbarer Anlass, zumal sich die beschuldigten Gästefans relativ weit entfernt von anderen Fans und von den Wechselbänken befanden. Der „Südkurier“ dazu: „Erklären wollte sich das Schiedsrichtergespann gegenüber der Presse nicht, eine endgültige Beurteilung der Vorfälle ist also schwer. […] Vorherige Unterbrechungen der Partie gab es nicht und auch keine Information für die FVR-Bank darüber, was im Gästeblock passierte. Erkennbar war es auf die Distanz nicht. Der blitzartige Abbruch war zudem irreversibel, fühlte sich Assistent Nasser doch nicht mehr in der Lage, weiterzumachen. 'Nachvollziehbar' fand das Eitel [Cheftrainer des FV Ravensburg]. Kaum plausibel war dagegen die kolportierte Version der Fans, wonach Nasser nur von herabfallenden Nüssen getroffen worden sei – dabei enden die recht niedrigen Haseln einige Meter vom Spielfeld entfernt.“ Von Seiten des FV Ravensburg wurde kritisiert, dass der Mannschaft sowie ihrem Betreuerteam keine Gelegenheit gegeben wurde, auf die Fans einzuwirken und dass keine entsprechenden Warnungen seitens des Schiedsrichtergespanns kamen. Desweiteren wurde von seiten des FVR kritisiert, dass die Ordner des Heimvereins in dieser Sache ihren Pflichten nicht ausreichend nachgekommen sind. Von den vermeintlichen Übeltätern in den Reihen seiner Fans distanzierte sich der FVR jedoch klar und wies diesen auch die Schuld am Spielabbruch zu. Dennoch hielt man beim FVR die Schiedsrichterentscheidung für den sofortigen Spielabbruch für überzogen. Auch auf Seiten der Heimmannschaft zeigte man sich direkt nach dem Spiel bzw. nach dem Spielabbruch über diese Entscheidung des Schiedsrichters überrascht - groß Einwände hatte man bei Aussicht auf eine nachträglich festgelegte und für den SV Spielberg positiv ausfallende Wertung des Spiels jedoch nicht. Der „Schwarzwälder Bote“ über die beschuldigten Ravensburger Fans: „Die unbelehrbaren Fans hat der Verein mittlerweile ausgemacht. Dabei handelt es sich um die sogenannten 'Blue-White-Supporters'. Diese Gruppierung ist bei der Partie in Spielberg nicht das erste Mal negativ aufgefallen. 'Wir wollen sie derzeit weder zu Hause noch auswärts sehen', sagt der Sportliche Leiter des FV Ravensburg, Peter Mörth, dass bereits interne Konsequenzen gezogen wurden.“ Dennoch wollte man beim FV Ravensburg das dann größtenteils zu ungunsten des FVR ausgefallene Sportgerichtsurteil über den Spielabbruch und über die Wertung des Spiels nicht akzeptieren und ging in die Berufung. Denn zum einen war man bei FVR der Meinung, dass es nur acht Zuschauer gewesen seien, die dafür verantwortlich waren und dass man diese auch hätte anders in den Griff bekommen können. Vor allem aber hat man auf Ravensburger Seite beim Gang in die Berufung wohl darauf spekuliert, dass für eine Wiederholung des Spiels entschieden werden könnte, da der Heimverein SV Spielberg, so die Ravensburger Argumentation, seiner Pflicht, sein Heimspiel für Spieler, Schiedsrichter und Zuschauer sicher zu gestalten, nicht ausreichend nachgekommen war. Zwar wurde vom Sportgericht der Oberliga BW dem Heim-Club auch eine geringe Teilschuld wegen „Vernachlässigung der Platzdisziplin“ zugesprochen. Doch es blieb auch im Berufungsverfahren und damit in höherer Instanz vor dem Verbandsgericht beim folgenden Urteil: Die Partie wurde mit 3:0 für den SV Spielberg als gewonnen gewertet. Beide Vereine erhielten zusätzlich Geldstrafen: die Ravensburger in Höhe von 500 € "wegen Verschuldens eines Spielabbruchs sowie Diskriminierung durch Anhänger", der SVS in Höhe von 100 € wegen „Vernachlässigung der Platzdisziplin“. Erwähnenswerterweise läutete diese Partie für den bis dahin in der Oberliga-Saison stark kriselnden SV Spielberg eine darauf folgende Serie von 9 ungeschlagenen und davon 7 gewonnenen Oberliga-Partien ein. In den beiden danach im Oberliga-Spielbetrieb gegen den FV Ravensburg gespielten Partien zeigte der SVS jedes Mal eine relativ starke Leistung und gewann beide Spiele. Das erste dieser Spiele, das Rückspiel der 2016/17er Saison, konnte der SVS überraschenderweise gegen die favorisierten Ravensburger gewinnen, obwohl man beim SVS dieses Spiel aufgrund der damaligen katastrophalen Verletzten-Situation beinahe abgesagt hätte. Die nächste Begegnung der beiden Mannschaften, das Hinrunden-Spiel in der Oberliga-Saison 2017/18 konnte der SV Spielberg, zu Gast bei FVR, nach einem 2:0-Rückstand noch drehen und nach einer Aufholjagd in der 2ten Halbzeit noch in einen 2:3-Sieg ummünzen. Für den FV Ravensburg stellte die Spielabbruchs-Partie darüber hinaus keinen erkennbaren Einschnitt dar und man setze eine im großen und ganzen stark gespielte und den allgemeinen Erwartungen entsprechende Saison fort, welche man im oberen Tabellendrittel beendete. Quellen:
 
 
Bildergebnis für FV ravensburg fans
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