Montag, 28. Dezember 2015

R.I.P.

Wow !









Zeitzeugen Hitlers: Wilhelm Mohnke

Wilhelm Mohnke (* 15. März 1911 in Lübeck; † 6. August 2001 in Damp) war ein deutscher SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS.
Wilhelm Mohnke wurde am 15. März 1911 in Lübeck geboren. Sein Vater, der ebenfalls Wilhelm Mohnke hieß, war Schreiner. Wilhelm Mohnke trat im September 1931 der NSDAP und im November des gleichen Jahres der SS bei. Nachdem er mehrere Positionen bei der SS durchlaufen hatte, wurde er im März 1933 zur SS-Stabswache Berlin versetzt. Im September 1939 nahm er als Chef der 5. Kompanie der Leibstandarte SS Adolf Hitler (LSSAH) am Angriff auf Polen teil. Am 29. September 1939 erhielt er das Eiserne Kreuz 2. Klasse und bereits wenige Wochen später, am 8. November 1939, das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Im Anschluss an den Angriff auf Polen kämpfte er mit seiner Kompanie an der Westfront, wo er am 28. Mai 1940, nach der Verwundung des bisherigen Kommandeurs Ernst Schützek, das Kommando über das II. Bataillon der LSSAH übernehmen musste. Als Kommandeur des II. Bataillons der Leibstandarte SS Adolf Hitler war Mohnke möglicherweise am 28. Mai 1940 für das Massaker von Wormhout verantwortlich, bei dem 97 britische Kriegsgefangene bei Wormhout in Frankreich ermordet wurden. Da der verwundete Kommandeur Schützek weiter im Bataillonsbereich verblieb, ist die Verantwortlichkeit jedoch nicht bewiesen. Die Befehlsbefugnis konnte bisher zeitlich für den 28. Mai 1940 nicht zweifelsfrei festgestellt werden und wird sich möglicherweise niemals klären lassen.
1941 kämpfte Mohnke als Kommandeur des II. Bataillon der LSSAH im Balkankrieg. Hier wurde er am 6. April 1941 durch einen Luftangriff das dritte Mal verwundet; als Folge der Verwundung behielt er ein verkürztes Bein und litt unter Dauerschmerzen, so dass er morphinsüchtig wurde. Im Februar 1942 stellte er eigenmächtig die erste Panzereinheit der SS auf; später wurde Wilhelm Mohnke von Josef Dietrich mit der Ausrüstung einer Panzerabteilung innerhalb der LSSAH beauftragt. Im Sommer 1943 wurde Mohnke erster Kommandeur des 2. SS-Panzergrenadier-Regiments „Hitlerjugend“ (später SS-Panzer-Grenadier-Regiment 26) der neugebildeten SS-Panzergrenadier-Division "Hitlerjugend" (später 12. SS-Panzer-Division). Im Juni 1944 kämpfte sein Regiment bei der Landung der Alliierten in der Normandie. Für seinen Einsatz erhielt Wilhelm Mohnke am 11. Juli 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. In dieser Zeit erschossen Einheiten seines Regiments unter dem Eindruck zahlreicher widerrechtlicher Gefangenenerschießungen seitens des Gegners auch mehrere Dutzend kanadische Kriegsgefangene. Am 30. August 1944 übernahm er schließlich, da der Divisionskommandeur Theodor Wisch verwundet wurde, das Kommando über die 1. SS-Panzer-Division „Leibstandarte SS Adolf Hitler“, nachdem Franz Steineck (Kommandeur des Panzer-Artillerie-Regiments der Leibstandarte) die Truppe vertretungsweise geführt hatte. Im Dezember 1944 verübten während der Ardennenoffensive Soldaten der Leibstandarte SS „Adolf Hitler“, genauer der Kampfgruppe Peiper, das Malmedy-Massaker. Da der genaue Ablauf des Massakers und die Befehlskette nicht präzise geklärt werden konnten, blieb offen, inwiefern Mohnke beteiligt war. Der Malmedy-Prozess 1946 fand jedoch ohne ihn statt, weil er sich in sowjetischer Kriegsgefangenschaft befand.
Nach dem Ende der Ardennenoffensive wurde Mohnke am 30. Januar 1945 zum SS-Brigadeführer ernannt. Nach einer Kopfverletzung, die er sich am 6. Februar 1945 bei einem Fliegerangriff zugezogen hatte, musste er das Kommando über die LSSAH an Otto Kumm übergeben. Nach einer kurzen Genesungspause wurde Mohnke Mitte April 1945 in die Reichskanzlei nach Berlin abkommandiert. In Berlin wurde er in der Nacht vom 22. zum 23. April 1945 von Adolf Hitler zum Befehlshaber über die Verteidigungskräfte des Regierungsviertels (Verteidigungsbereich Zitadelle) ernannt. Die nach ihm benannte Kampfgruppe Mohnke bestand aus neun Bataillonen. Mohnke war in seiner Position als Befehlshaber über den Verteidigungsbereich Zitadelle direkt Adolf Hitler unterstellt.

Am 1. Mai 1945 versuchte Mohnke mit einigen Personen, vom Bunker der Neuen Reichskanzlei ausgehend, einen Ausbruchsversuch aus dem eingekesselten Regierungsviertel. Einen Tag später wurde Mohnke von sowjetischen Truppen gefangengenommen. Bis zum 10. Oktober 1955 verblieb Wilhelm Mohnke in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Freilassung zog er nach Hamburg und arbeitete dort als Autoverkäufer. Im Jahr 1981 hatte Mohnke Kontakt mit dem Stern-Reporter Gerd Heidemann. Heidemann zeigte ihm die vermeintlichen Hitler-Tagebücher und las ihm Passagen daraus vor. Mohnke wies auf sachliche Fehler in den Tagebüchern hin, auf die Heidemann jedoch nicht einging. Wilhelm Mohnke verstarb am 6. August 2001 in Damp bei Eckernförde.







Zeitzeugen Hitlers: Erna Flegel


Erna Flegel (11. Juli 1911 – 16. Februar 2006), geboren in Kiel, war eine deutsche Krankenschwester in Berlin. Ende April 1945 arbeitete sie in der Unfallstation der Reichskanzlei in Berlin.  Sie wurde in der Reichskanzlei durch Roten Armee am 2. Mai 1945 gefangengenommen und verbrachte danach laut Eigenangaben noch einige Tage im Bunker, ehe sie von amerikanischen Geheimdienstleuten verhört wurde.



Von Januar 1943 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs, also auch während der Schlacht um Berlin, war Flegel Krankenschwester in Hitlers Gefolge im Bunker unter der Reichskanzlei. Sie arbeitete zusammen mit einem von Hitlers Ärzten, Dr. Werner Haase als Krankenschwester im Spital der Humboldt-Universität und wurde von dort im April 1945 in die Reichskanzlei beordert. Sie arbeitete in der Unfallstation im großen Keller der Reichskanzlei der sich gleich in der Nähe des Vorbunkers und Führerbunker befand.

Während ihrer Zeit im Führerbunker freundete sie sich mit Magda Goebbels an und wirkte manchmal als Kindermädchen für die Goebbels Kinder bis zu deren Tod am 1. Mai 1945. Sie traf Hitler einmal, als er kam um ihr sowie Doktor Haase für die Pflege der verwundeten Soldaten sowie Zivilisten zu danken. Flegel verblieb in der Krankenstation, wo sie bis zu ihrer Gefangennahme durch die Rote Armee am 2. Mai 1945 blieb. Mit ihr wurden Dr. Haase, Helmut Kunz und die Krankenschwester Liselotte Chervinska gefangengenommen. Flegel wurde von den Amerikanern verhört und lebte bis zur Freigabe der Verhörprotokolle im Jahre 1977 zurückgezogen. Nach Veröffentlichung der Unterlagen verfolgte sie die Presse bis zu ihrem Wohnort, der sich in einem Pflegeheim in Deutschland befand. Erna Flegel stab im Alter von 94 im Jahre 2006 in Mölln. Im Film „Der Untergang“ aus dem Jahre 2004 wurde sie durch Liza Boyarskaya verkörpert.

Sonntag, 27. Dezember 2015

Zeitzeugen Hitlers: Erich Kempka

Erich Kempka (* 16. September 1910 in Oberhausen; † 24. Januar 1975 in Freiberg am Neckar) war SS-Mitglied und von 1932 bis 1945 Hitlers Fahrer.
 
Kempka wurde als Sohn eines Bergmannes geboren. Die Familie hatte insgesamt zehn Kinder. Er besuchte die Volksschule und begann danach eine Lehre zum Elektrotechniker, die er 1928 abschloss. In der Folge arbeitete er bis zum 31. März 1930 als Mechaniker bei DKW.
Am 1. April 1930 trat Kempka sowohl der NSDAP als auch der SS bei und war hier zunächst als Kraftfahrer beim NSDAP-Gau Essen beschäftigt. Am 29. Februar 1932 wechselte er zu Hitlers SS-Begleitkommando und wurde in Vertretung Julius Schrecks als zweiter Fahrer für den Führer eingesetzt. Nach Schrecks Tod im Jahr 1936 wurde er Hitlers ständiger Fahrer und führte dessen Kraftfahrzeugpark, der im Laufe der Zeit auf bis zu 40 Fahrzeuge und 60 Fahrer und Mechaniker anwuchs (Stand 1945). Kempka stand zum Schluss im Range eines Obersturmbannführers.
Im Oktober 1944 ließ sich Kempka auf Druck Hitlers und Bormanns von seiner Frau scheiden. Ihr wurde vorgeworfen, vor ihrer Ehe im „halbseidenen Gewerbe“ gearbeitet zu haben. Aufgrund charakterlicher Eigenschaften und ihres losen Mundwerkes war sie außerdem in Hitlers innerem Umfeld in Ungnade gefallen. Die Scheidung wurde von Bormann arrangiert, wie in den Briefen Martin Bormanns an seine Frau nachzulesen ist. Kempka mietete ihr ein Appartement am Kurfürstendamm und blieb weiterhin mit ihr in Verbindung. Er selbst bewohnte auf dem Gelände der Reichskanzlei ein Gebäude, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft auch die Garagen und Werkstätten für den Fuhrpark untergebracht waren. Das Gebäude lag nahe am Eingang zum Führerbunker.
Unmittelbar in Hitlers Nähe beschäftigt, war Kempka bei vielen historischen Ereignissen dieser Zeit zugegen oder sogar daran beteiligt, so beispielsweise bei der Verhaftung Ernst Röhms. Im April 1945 war er einer der Verantwortlichen für die Verbrennung der Leichen Hitlers und Eva Brauns. Er hatte den Auftrag, dafür 200 Liter Benzin zu besorgen, konnte jedoch nur 160 bis 180 Liter organisieren. Dazu mussten seine Mitarbeiter das Benzin aus Fahrzeugen ablassen, die bereits durch Kampfeinwirkung beschädigt und fahruntüchtig waren.
Anfang Mai 1945 gelang es Kempka, aus Berlin auszubrechen und sich nach Berchtesgaden durchzuschlagen, wo er am 18. oder 20. Juni 1945 durch die US-Armee verhaftet wurde. Bis Oktober 1947 in verschiedenen Lagern interniert, lebte er anschließend in München und später in Freiberg am Neckar. In seinen Memoiren sowie in den Nürnberger Prozessen bezeugte er, gesehen zu haben, wie Martin Bormann von einem nach Beschuss explodierenden deutschen Panzer getötet wurde. Diese Aussage kann heute zweifelsfrei als Lüge nachgewiesen werden, da 1972 die Leichen von Bormann und Ludwig Stumpfegger bei Erdarbeiten der Deutschen Bundespost in der Invalidenstraße nahe dem Lehrter Stadtbahnhof gefunden wurden. Der Fund bewies die damalige Aussage des Reichsjugendführers Artur Axmann und dessen Adjutanten Günter Weltzin, die behauptet hatten, die Leichen der beiden nach ihrem Ausbruchsversuch dort gesehen zu haben. Eine DNS-Analyse 1998 bewies Bormanns Tod.
1950 erschienen die Erinnerungen Kempkas zunächst im Münchener Kyrburg Verlag unter dem Titel Ich habe Adolf Hitler verbrannt. In diesem Buch schildert er in einfachen Worten seinen Werdegang über die dreizehn Jahre als Hitlers Fahrer bis hin zu seinen Erlebnissen in den letzten Tagen im Führerbunker. Dabei beschreibt er ausführlich die Verbrennung des Ehepaares Hitler in den frühen Nachmittagsstunden des 30. April 1945.
 
Ab den 1970er- bis in die 1990er-Jahre erlebte das Werk unter dem geänderten Titel Die letzten Tage mit Adolf Hitler mehrere Neuauflagen in der NPD-nahen „Deutschen Verlagsgesellschaft“. Die Bearbeitung der ursprünglich knappen Erlebnisschilderung durch den rechtsextremen Publizisten Erich Kern ließ das Buch von ursprünglich etwa 100 Seiten auf 324 Seiten (3. Auflage, 1991) anschwellen. Kern fügte zahlreiche Kapitel an, die mit den ursprünglichen Memoiren in keinem inneren Zusammenhang stehen. Für rund zwei Drittel des Buches war Kempka damit nicht der Urheber, obwohl das Werk unter seiner Autorenschaft vertrieben wird.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
 
 

Zeitzeugen Hitlers: Hans Baur

Johann Peter Baur (* 19. Juni 1897 in Ampfing; † 17. Februar 1993 in Herrsching), genannt Hans Baur, war SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS und der Polizei, Adolf Hitlers Chefpilot und Führer der Flugstaffel „Reichsregierung“. Er war der Sohn des Postsekretärs Johann Baptist Bauer (* 21. Oktober 1867 in Linden; † 8. September 1926 in Kempten) und dessen Ehefrau, einer geborenen Bock (* 15. Juni 1875 in Ampfing). Nach dem Besuch der Ludwigs-Realschule in München absolvierte Baur die Ausbildung zum Kaufmann. Im September 1915 meldete sich Baur während des Ersten Weltkriegs als Freiwilliger zur Bayerischen Armee. Von Ende November 1915 bis Januar 1916 erhielt er eine Ausbildung in der Flieger-Ersatzabteilung Schleißheim und wurde im Anschluss bis März 1916 bei der Flieger-Abteilung 1B eingesetzt. Dann war Baur bis Kriegsende als Flugzeugführer und Artillerieflieger bei der Flieger-Abteilung 295 an der Westfront. Hier gelangen ihm neun Luftsiege gegen französische Flieger. Nach Kriegsende gehörte er 1919 dem Freikorps Epp an. Im selben Jahr wurde er Kurierflieger der Militärluftpost in Fürth und flog dort die Strecke München-Nürnberg-Würzburg-Weimar. Von 1921 bis 1923 war er Pilot beim „Bayerischen Luftlloyd“ und danach bei Junkers. Von 1926 bis 1933 war Baur Pilot der Deutschen Lufthansa und flog im Mai 1928 bei der Eröffnung die Strecke München–Mailand–Rom. 1926 wurde Baur Mitglied der NSDAP (Nr. 48.113). Am 1. April 1931 flog er den Eröffnungsflug Berlin-München-Rom und am 23. Mai desselben Jahres hatte er seinen 100. Alpenflug. Auch Nuntius Eugenio Pacelli, Arturo Toscanini, Zar Boris III. von Bulgarien und Mussolini zählten zu seinen Passagieren. Schon während des Wahlkampfes 1932 war er erstmals der Pilot Hitlers. Zu diesem Zeitpunkt trat Baur auch in die SS ein (Nr. 171.865).
1933 wurde er „Luftmillionär“ (d.h. ein Pilot, der mehr als 1 Million Kilometer geflogen ist - eine damals selten erreichte Leistung) der Deutschen Lufthansa und war von Februar 1933 bis 1945 Pilot von Adolf Hitler. Der am 9. September 1934 zum SS-Oberführer ernannte Baur war in diesem Zeitraum Hitlers Chefpilot und Führer der Flugstaffel „Reichsregierung“. Er flog Hitler unter anderem zu dessen Aufenthalten an den Berghof. Am 31. Januar 1944 wurde Baur SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei, am 24. Februar 1945 SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS. Bei Kriegsende befand er sich in unmittelbarer Nähe Hitlers im Führerbunker und wurde beim Ausbruchsversuch an beiden Beinen schwer verwundet. Er geriet am 2. Mai 1945 in sowjetische Kriegsgefangenschaft und wurde aufgrund seiner Verletzungen in ein Militärhospital nach Posen gebracht. Dort amputierte ihm ein deutscher Arzt das rechte Bein. Seine Kriegsgefangenschaft verbrachte Baur in den Lagern bei Stalinogorsk, Krasnogorsk, Borowitschi und Woikowo sowie im Lubjanka-Gefängnis in Moskau. Am 31. Mai 1950 verurteilte ihn ein Moskauer Gericht zu 25 Jahren Arbeits- und Besserungslager. Baur zählte zu den Spätheimkehrern, wurde im Oktober 1955 vorzeitig entlassen und kehrte nach Deutschland zurück. Der zuletzt in Neu-Widdersberg bei Herrsching am Ammersee lebende Baur war nach seiner Rückkehr mit Winifred Wagner befreundet. Nach seinem Tode wurde er auf dem Westfriedhof in München begraben.















 
 
Das umfangreiche 16-mm-Filmmaterial des Hobbyfilmers aus der Zeit seiner Tätigkeit als Pilot Hitlers befand sich nach Kriegsende 53 Jahre in den Händen eines ehemaligen US-Sergeants aus Chattanooga, bis es 1998 in die Abteilung Filmarchiv des Bundesarchivs gelangte.
 
 

Zeitzeugen Hitlers: Otto Günsche


Otto Günsche (* 24. September 1917 in Jena; † 2. Oktober 2003 in Lohmar, Nordrhein-Westfalen) war ein deutscher SS-Sturmbannführer und persönlicher Adjutant Adolf Hitlers.

Nach der Oberrealschule trat Günsche als 16-Jähriger in die Leibstandarte SS Adolf Hitler ein und wurde SS-Mitglied (SS-Nr. 257.773).[1] Seit 1935 war er außerdem Mitglied der NSDAP.[1] Als Mitglied des „Führerbegleitkommandos“ kam er 1936 erstmals in die unmittelbare Nähe Adolf Hitlers. Es folgten die Ausbildung in der SS-Junkerschule in Bad Tölz und der Fronteinsatz in der Waffen-SS. Im Januar 1943 wurde Günsche zunächst vertretungsweise persönlicher Adjutant Hitlers. Nach einem weiteren halben Jahr an der Front stieg Günsche am 6. Februar 1944 zum offiziellen persönlichen SS-Adjutanten auf. Am 20. Juli wurde SS-Hauptsturmführer Otto Günsche ebenso wie Hitlers Luftwaffenadjutant Nicolaus von Below beim Attentat auf Hitler bei einer Lagebesprechung in der Wolfsschanze leicht verletzt.

Mitte Januar 1945 begleitete er Adolf Hitler in den Berliner Führerbunker und war bei Hitlers letztem Frontbesuch Anfang März 1945 an der Oder dabei. Von Anfang März bis zum 22. April 1945 war Günsche Kampfkommandant der Reichskanzlei.[2] Nach dem Tod des Ehepaares Hitler durch Suizid (30. April 1945) im Bunker der Reichskanzlei verbrannte Otto Günsche u. a. befehlsgemäß die Leichen im Garten der Neuen Reichskanzlei und vergrub die sterblichen Überreste.[3][4]

Der damals 27-jährige Günsche verließ den Führerbunker am Abend des 30. April 1945 gemeinsam mit Hitlers erster Privatsekretärin Gerda Christian. Nach Schilderung Günsches waren beide von der zerbombten Reichskanzlei aus unter Beschuss der in Berlin kämpfenden sowjetischen Soldaten durch U-Bahnschächte unterirdisch bis zum Bahnhof Friedrichstraße vorgedrungen.

Dort trennten sich die Wege der langjährigen Weggefährten in Hitlers Gefolgschaft. Günsche geriet in 10-jährige sowjetische Gefangenschaft. 1955 wurde er an die DDR überstellt.[1] Nachdem er im Mai 1956 aus dem DDR-Zuchthaus Bautzen entlassen worden war, kam er im selben Monat in die Bundesrepublik. Gerda Christian hatte sich von Berlin aus nach Bayern abgesetzt. Dort wurde sie von der US-Militärpolizei verhaftet und verhört.

Günsche wurde von der Rowa-Wagner KG in Bergisch Gladbach als Betriebsleiter eingestellt. Diese Arzneimittelfirma leitete er bis zum Jahre 1990. Gerda Christian fand später auch im Rheinland in Wirtschaftsunternehmen Arbeit und blieb in ständigem Kontakt mit Günsche.

Günsche lebte in den letzten Jahren als Witwer zurückgezogen in Nordrhein-Westfalen. Günsche blieb zeitlebens überzeugter Nationalsozialist. Journalisten gegenüber blieb er verschlossen. Er starb in seinem Haus in Lohmar bei Bonn. Es erfolgte wunschgemäß eine Seebestattung.