Donnerstag, 16. März 2017

Noch was dazu....

Türkisches Konzert ist abgesagt

Das für das Wochenende in Innsbruck geplante Konzert einer türkischen Musikgruppe wird nicht stattfinden. Die Olympiaworld Innsbruck trat vom Vertrag zurück, da die Veranstaltung parteipolitisch ausgerichtet sei.
 
Laut der Vereinbarung zwischen dem Olympia Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck (OSVI) mit dem Türkischen Kulturverein Innsbruck ist der Veranstaltungszweck ein Konzert. In der Aussendung der OSVI von Donnerstag hieß es, die Aufmachung der Veranstaltung und auch die auftretenden Künstler seien auf einen parteipolitischen Inhalt ausgerichtet. Der Geschäftsführer der Olympiaworld Michael Bielowski sagte dazu, der Veranstaltungszweck sei wesentlicher Bestandteil der Vereinbarung, eine einseitige Veränderung ziehe eine Auflösung der Vereinbarung nach sich.

Platter begrüßt Absage

Auch Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) begrüßte die Absage des Konzerts. „Ich habe immer betont, dass ich nicht zulassen werde, dass der polarisierende türkische Wahlkampf von außen nach Tirol hereingetragen wird“, so Platter auf Anfrage der APA. Die angekündigten Musiker seien ganz klar dem türkisch-nationalistischen und rechtsextremen Lager zuzuordnen. Die türkische Führung lasse derzeit leider „keine Gelegenheit aus, die ohnehin bereits aufgeheizte Stimmung weiter anzufachen und Menschen gegeneinander aufzuwiegeln“. Auch Innsbrucks Bürgermeistern Christine Oppitz-Plörer (FI) nennt die Absage absolut richtig und nachvollziehbar. Für Innsbrucks ÖVP Chef Franz Gruber ist das der einzig richtige Schritt gegen Extremismus und Radikalisierung.

Veranstaltungen unter Extremismusverdacht

Das Konzert hätte eine Musikgruppe gegeben, die den extremistischen „Grauen Wölfen“ nahe steht. Aufgrund der umstrittenen Wahlwerbung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan stehen derartige Veranstaltungen unter Wahlkampf- bzw. Extremismusverdacht. „Im Lichte der aktuellen Diskussion“ über türkische Wahlkampfauftritte werden Polizei und Verfassungsschutz die Veranstaltungen aber „aufmerksam beobachten“, sagte Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck. Wahlkampfveranstaltungen fallen dagegen unter das Versammlungsrecht, das in die Zuständigkeit des Bundes falle. Versammlungen müssen nicht angemeldet werden, können aber untersagt oder aufgelöst werden, erläuterte Grundböck. Auch im Salzburger Ort Henndorf soll am Wochenende eine ähnliche Veranstaltung stattfinden - mehr dazu in Extremismusverdacht gegen türkisches Konzert. Organisatorin der Veranstaltungen ist die „Avusturya Türk Federasyon“. Sie ist der Dachverband der als faschistisch eingestuften „Grauen Wölfe“ in Österreich, dem rund 25 Einzelvereine angehören

http://tirol.orf.at/news/stories/2831220/